Ja, man sollte es nicht glauben, aber Erzählungen können ganz schön hartnäckig sein. Ich habe den eifrigen Versuch unternommen, meinen „Feenspiegel“ (Arbeitstitel) abzuwürgen, aber er lässt mich nicht.
Immer, wenn ich es versuche, kommt dieses: „Na komm, das Kapitel noch fertig“. Und dann kommt die nächste Szene angeflogen und es geht immer weiter. Inzwischen habe ich die fixe Idee, dass das Ding „kurz“ sein wird, auf den Müll geworfen. So, wie sich das entwickelt, kann von allzu kurz keine Rede sein. Dann müsste ich wirklich alles außer Acht lassen und mich extrem beschränken und das will ich eigentlich nicht.
Die ersten vier Kapitel sind jetzt fertig und die Charaktere sind eingeführt. Jetzt geht’s richtig los mit der Geschichte und ich habe immer noch keine Ahnung, wohin das gehen soll. Ich habe zwar schon ein paar dramatische Endszenen im Kopf, aber der Weg dahin … tja, der entzieht sich mir so in etwa. Ich verlasse mich da aber mal auf meine blühende Fantasie – ich bin kein Planer und werde es auch nicht mehr. Ich bin eher die Sorte, die sich von der Geschichte treiben lässt und bislang bin ich damit nicht so schlecht gefahren. Also ist der Prozess auch für mich ausgesprochen spannend.
Trotzdem erkennt man jetzt schon, dass hier nichts wie in Lukrezia ist. Die Mantel & Degen Elemente treten diesmal stark in den Hintergrund. Benneit ist kein männlicher „Held“, zu dem das passen würde und nun ja, Viola ist auch nicht so die Sorte „Degen fuchtelnde Furie“.
Es geht nun wirklich in eine leicht gruselige Märchenrichtung und genau da will ich eigentlich auch hin. Hoffen wir mal, dass es am Ende auch gelingen wird.