Für mich ist Schreiben ein wenig wie ein Puzzle zusammensetzen. Am Anfang gibt es dieses Bild und dann versucht man, auf irgendeinem Wege dort hinzugelangen und herauszufinden, wie die Teilchen zusammengehören. Manchmal lese ich irgendwo Kommentare anderer Autoren, die schon ihren gesamten Plot vor der Nase haben, bevor sie anfangen zu schreiben. Inklusive angepeilter Seiten- und Kapitelzahl. Dann bin ich immer sehr erstaunt, weil das bei mir schlicht und ergreifend nicht funktioniert. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie viele Kapitel, geschweige denn Seiten ich am Ende vor der Nase haben werde.
Ein ganz gutes Beispiel – der Feenspiegel mal wieder. Seit Wochen ringe ich mit ein paar grundsätzlichen Fragen, mache mich vollkommen verrückt, weil ich einfach keine Lösung finden kann. Der Zusammenhang entzieht sich mir, obwohl die dämlichen Teile vor mir liegen. Und dann … ja. Dann schreibe ich an irgendeinem Kapitel und auf einmal kommt ein einziger Satz und es ist DA. Wochenlange Überlegungen total für die Katz – die Lösung ist eine ganz andere. Und sie ist schrecklich einfach.
Tja. So ist das immer. Die Geschichte offenbart sich Stück für Stück, wenn SIE Lust dazu hat. Nicht, wenn ICH das WILL. Und immer wieder habe ich so die nächsten 2 bis 3 Kapitel im Kopf und wenn die sich dem Ende zuneigen, sitze ich da und weiß nicht, wie das weitergehen soll. Dann kommt das große Zittern: „Hilfe! Wie geht das denn weiter?!“
Und dann kommen die letzten Sätzchen und es macht eben Klick. Die nächsten Kapitel sind da und ich weiß auf einmal, wo es lang geht. Faszinierend. Von daher macht Planen für mich wohl wirklich keinen Sinn.
Auf diese Weise ist der Feenspiegel jetzt bei ca. 280 – 300 Taschenbuchseiten angekommen. Damit wäre fast die vorher angedachte (haha) Seitenzahl von um die 300 Seiten erreicht. Nur ist im Augenblick wirklich noch kein Ende in Sicht. Es würde mich nicht wundern, wenn es dann eher bei 500 Seiten rauskommt. Aber auch das ist wohl eher eine grobe Schätzung. Kurz fassen ist scheinbar nicht meins.
Dafür drängen sich die nächsten Geschichten in meinen Kopf und ich kann nicht sagen, dass mir in nächster Zeit der Schreibstoff ausgehen könnte. Nach Lucy 2 und Bahir klopft der gute, alte Victor Serban ganz laut an die Tür. Der ist mir beim Überarbeiten der Terra Edea Website förmlich ins Gesicht gesprungen und ich bin relativ gespannt, ob ich mich auf einem eher russisch angehauchten Gebiet behaupten kann. Schaun wir. Ideen sind in rauen Mengen vorhanden. Einzig an der Zeit fehlt’s immer.