Ja, es ist passiert – der einstmalige „Feenspiegel“ liegt fertig geschrieben vor mir. Und ich weiß momentan gar nicht, wie ich mich fühle. Ich grinse dämlich, bin ein bisschen traurig, aber größtenteils ziemlich zufrieden. Es war eine großartige Reise mit Protagonisten, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Und das Ende war … von allem ein bisschen. Drama, Herzschmerz, Action … vor allem ein geschlossener Kreis.
Wie es passiert ist, weiß ich nicht. Ich habe niemals aktiv darüber nachgedacht, aber plötzlich war da dieser Moment, in dem alles Sinn gemacht hat. In dem sich Szenen zu einem Kreis zusammengefügt haben, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Alles war anders. Aber es hat alles wunderbar gepasst, ohne dass ich es jemals auf diese Weise geplant habe. Das ist erstaunlich, sehr verblüffend. Man sollte meinen, dass man nur mit genauer Planung dahinkommt, aber offenbar ist das Unterbewusstsein stärker als jedes Stück Papier, auf dem man seine Handlung umreißt. Und genau genommen war ich nie erfolgreich damit, lange über Szenen und Lösungen nachzudenken. Am Ende hat sich alles von allein bewegt. Und sei es unter der Dusche.
Was kommt jetzt? Erstmal verdauen, dass die Geschichte zu Ende ist. Jetzt kommt die Überarbeitung und dann werde ich sehen, welchen Eindruck das alles in „flüssiger“ Form bei mir hinterlässt. Wo vielleicht noch mal etwas getan werden muss, wie die Geschichte wirkt. Ich freue mich auch auf diesen Prozess, obwohl ich weiß, wie zäh und mühsam er ist. Aber momentan bin ich wohl einfach zu glücklich, um das wirklich an mich heranzulassen. Was im Dezember begonnen hat, ist nun zu einem Ende gelangt. Eine verdammt lange Zeit, die man jeden Tag mit seinen Figuren verbringt. Ich bin froh, das ich noch nicht loslassen muss, auch wenn es mir sehr fehlen wird, mir jeden Tag etwas Neues für sie aus den Fingern zu saugen …