Ab und an, so neben der Korrektur, denkt man ja schon mal darüber nach, wie’s hinterher mit der Schreiberei weitergeht. Das ist zwar noch in weiter Ferne, aber wenn ich mir ein Wüstenabenteuer für den Sommer vorstelle, ist das nicht die schlechteste Idee. Hitze draußen, Sonne … Sand im Buch. Passt. Besser jedenfalls als ein winterliches Szenario. Ich mag es ganz gerne, wenn die Jahreszeit zu dem Buch passt. Das merkt man wahrscheinlich auch bei dem winterlich-frühlingshaften Szenario, durch das Ben und Viola wandern durften. Im Sommer habe ich schlicht und ergreifend weniger Lust auf Verfall und Gruselelemente. Im Herbst kommt dann wieder der Spaß an solchen Sachen.
Allerdings frage ich mich immer noch, wie man aus dem Wüstenprinzen eine Figur zimmern kann, die ein ganzes Buch trägt. Momentan ist er in meinem Kopf eher „ganz nett, ein bisschen irre und zu sehr bereit, sich schnell zu verlieben“. Nicht unbedingt das Super-Rezept für einen Romanhelden. Die Figur erschließt sich mir noch nicht – wahrscheinlich, weil ich Bahir noch gar nicht kenne. Bei seinem relativ kurzen Auftritt gab es im Grunde keine Notwendigkeit, ihn in irgendeiner Weise großartig mit einer richtigen Persönlichkeit auszustaffieren. Da er aber schwerlich alle 5 Minuten mit seinem wilden Ross auf einer Düne auftauchen und eine halb vertrocknete Kurtisane retten kann, wird er die dringend brauchen.
Da wird’s ein wenig schwierig. Wer ist er also, dieser Bahir? Wie kann man an ihn herankommen und herausfinden, was unter dem schwarzhaarigen Strahlemann verborgen liegt? Klar, Potenzial hat er schon. Allerdings muss ich das wohl erst aus ihm herausschälen und meine Nase tiefer in seine Vergangenheit stecken.
Ansätze gäbe es sicherlich. Und wenn’s erstmal der beschmutzte Name ist, den er reinwaschen darf. Momentan wälze ich also relativ lose Ideen. Sicher ist, dass der Fantasy-Anteil relativ hoch sein dürfte. Marabesh als solches ist ein hochgradig magisches Land. Das ist bisher nicht richtig zur Geltung gekommen, aber sollte sich ein Buch nur damit befassen, müsste das sicher stärker betont werden. Lust dazu hätte ich schon. Ich muss mir nur überlegen, ob die ausreicht, um einige Monate mit den Figuren zu verbringen, die mir vorschweben.