In jedem Buch gibt es den Augenblick, wenn es funkt. Nicht zwischen den Protagonisten (die sind später dran), sondern zwischen Autor und Buch. Bis dahin ist es immer reichlich schwierig und von jeder Menge Zweifeln durchwachsen.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie es bei Neah und Rhydan war. Ich war kurz davor, das Buch in die Ecke zu feuern und aufzugeben, als es Klick gemacht hat. Damals hat Rhydan die zeternde Neah über die Schulter geworfen und auf Charysar verfrachtet. Danach ist es einfach gelaufen. Bei Feenblut kann ich mich nicht mehr daran erinnern, aber nach den ersten zwei oder drei Kapiteln lief es auch da.
Auch diesmal war es wieder ähnlich. Ich habe gekämpft. Mal mehr, mal weniger. Ich wusste nicht, wie das weitergehen soll und ob das weitergehen kann. Ich habe mit den Protagonisten gerungen, hatte gute Zeiten mit ihnen, aber auch ganz üble. Und dann … dann hat’s einfach geklickt. Gestern, irgendwann nach einem Streitgespräch zwischen Aerios und Sylveine. Nein, zwischen den beiden knistert es momentan nicht wirklich, eher im Gegenteil. Trotzdem hat diese Stelle gereicht, um endlich den fehlenden Fluss in Gang zu setzen.
Natürlich werden auch hier wieder Probleme aufkommen. Jedes Buch ist von vorne bis hinten ein Kampf, bei dem man gelegentlich nicht mehr weiter weiß und kurz vorm Verzweifeln ist. Aber wenn es erst gefunkt hat, ist trotzdem alles anders. Ich bin mehr als glücklich, dass dieser Berg erklommen ist und sich endlich ein Weg abzeichnet.