Das Wetter hat sicher so einige Schattenseiten – wenn man sich aber kaum bewegen kann, ist es nicht unbedingt schlecht für das tägliche Schreibpensum. Das „Grüne Buch“ wächst und gedeiht also ganz passabel. Wie’s am Ende ausgeht, weiß man nie. Aber wenn man nach meiner normalen Seitenrate geht, nähere ich mich mit gut 210 Seiten langsam der Buchmitte. Auch gefühlt kann das hinkommen – ich bin gerade an einem Scheideweg angelangt. Alles ändert sich, die bisherige Gruppe trennt sich und es geht in eine neue Phase des Abenteuers.
Ich hatte am Anfang Schwierigkeiten, mich in dieses Buch einzufinden. Verglichen mit Aerios, Sylveine und Aureanne sind es diesmal eher gemäßigte Charaktere. Sicherlich auch mit einer Menge Problemstellen ausgestattet, aber ich denke, dass sie nicht gleichermaßen polarisieren. Das war ungewohnt, nachdem ich Monate mit diesen eher exzentrischen Herrschaften verbracht habe. Hier gibt es keine Intrigenspiele, keine glanzvollen Paläste. Der Wald ist ein anderer Schauplatz mit anderen Herausforderungen. Eine ganze Gruppe von Charakteren zu haben, die miteinander eine Reise antreten, war eine andere. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, wo es in meinem Kopf hakt und was genau sich daran seltsam anfühlt. Letztlich ist es nichts, was in irgendeiner Weise bedenklich wäre – es ist eben schlicht und ergreifend eine andere Geschichte. Eine Reise eben. Sowohl im Ablauf als auch für die Charaktere selbst.
Ein interagierendes Häufchen zu haben, das aufeinander klebt, war seltsam. Jeder musste zu Wort kommen – zumindest diejenigen, die das Gerüst tragen – und das ist für mich durchaus nicht der Normalfall. Aber es funktioniert. Es ergeben sich ständig neue Fäden und momentan freue ich mich auf den nächsten Abschnitt, in dem neue Charaktere auf der Bildfläche erscheinen werden.
Alles hat sich ein wenig anders entwickelt, als ich es angenommen habe. Lyân ist weniger borstig, weil es nicht ganz so gut zu ihrem Charakter gepasst hat, wie ich angenommen habe. Tristeyn nimmt einen großen Raum ein. Beide Hauptcharaktere haben gefühlt einen ähnlich großen Seitenbereich, auf dem sie agieren. Bisher war es häufiger der weibliche Charakter, der geführt hat – jetzt ist es sehr ausgeglichen.
Es ist alles neu, alles anders … wieder. Das wiederum ist nicht wirklich neu, sondern eigentlich ganz gut so, wie es ist. Wie immer eben. 😉