300 Seiten liegen hinter Bryn, Gwynna und mir. Unsere Reise geht voran und zieht sich durch das verschneite Sariyal. Die ersten Zweifelphasen sind durchgestanden, die ersten Blockaden umschifft und ich schätze, es dürfte die Hälfte der Reise sein, die nun Schwarz auf Weiß vor mir steht.
Manchmal ist es immer noch ein harter Kampf. Es ist ein unerwartet komplexes Gebilde geworden, ein Hauch von epischem Abenteuer schwingt darin mit, auch wenn ich zu Beginn mit einer eher persönlichen Geschichte gerechnet habe. Die feindliche Seite kommt gelegentlich zu Wort und besitzt drei eigene Stränge, Bryn und Gwynna streiten sich munter und Kasran rückt seinem Seelengefährten nicht selten den Kopf zurecht. Es ist so viel anders als Falkenseele, dass ich selbst darüber staune und nicht selten zweifle. Es hat lange gedauert, bis ich diese Tatsache akzeptiert habe und frei mit diesem neuen Text umgehen konnte, ohne ständig zu vergleichen. Es passiert immer noch, wenn ich ein paar schlechte Minuten erwische, aber ich arbeite dran, es nicht mehr zu sehr nach oben kommen zu lassen. Es ist eben – wie immer – ein neuer Roman, eine neue Reise und das ist gut.
Mittlerweile entwickelt sich alles in die Richtung, in die es gehen soll. Der Hintergrund hat lange gehakt und es war ein Kampf mit Denkbrett und Notizbuch, bis sich endlich die störrische Erleuchtung offenbart hat (es lebe das abendliche Nachfüllen des Wasserfilters – man kann besser denken, wenn man an nichts denkt 😉 ). Ich befürchte, das wird sich in der Nachbearbeitung böse rächen – aber wann wäre sie jemals einfach gewesen?
Für den Augenblick ist der Weg in die nächsten Kapitel und die zweite Hälfte dieses Abenteuers jedoch frei. Ich bin sehr gespannt, was noch auf mich warten wird. Alles hat sich bisher so anders entwickelt als ursprünglich geplant, dass ich relativ sicher bin, dass noch einige Überraschungen auf mich lauern werden … wie das eben immer so ist mit meinen kleinen, gemeinen Buch-Biestern. 😉