Am Samstag war es soweit – die druckfrische Lukrezia ist bei mir eingetroffen. Erfreulicherweise hat mein lieber Monitor mich auch diesmal nicht im Stich gelassen – die Farben sitzen. Wie üblich einen winzigen Ticken dunkler, aber sonst sieht die Printausgabe genauso aus, wie sie soll. Überraschenderweise bemerkt man nicht viel von den ca. 50 fehlenden Seiten – alt und neu direkt nebeneinander lässt kaum einen Unterschied erkennen. Dafür sieht das Schriftbild jetzt wesentlich ordentlicher aus und auch sonst macht das Büchlein mehr her. Es hat jetzt auch den schon mal erwähnten 90er Jahre Fantasybuch-Look, den ich immer noch am Liebsten mag. Wahrscheinlich, weil ich damit aufgewachsen bin.
Aber es ist tatsächlich so – wenn ich die alten Drachenlanze Bücher ausgrabe, die noch die guten, alten Larry Elmore Cover haben, finde ich die einfach schöner als das, was heute allgemein auf Bücher geklebt wird. Da waren erkennbare Charaktere in einem Umfeld, das die Stimmung der Romanwelt vermittelt hat. Keine mehr oder weniger diffusen Fotos, die man dann auf zig anderen Covern in einer anderen Farbe findet.
Ich habe die Buchcover früher geliebt. Zwar gibt es heute auch einige schöne Cover und gerade die stilisierten im High-Fantasy-Bereich sind wirklich hübsch. Aber das gleiche Gefühl wie damals wird leider nicht mehr vermittelt. Die Abgebildeten haben kaum noch Ähnlichkeit mit den Charakteren im Buch. Da hat man dann eine Blondine, wenn die Hauptprotagonistin dunkelhaarig ist. Das ist dann doch ein wenig verwunderlich. Von daher – vielleicht bin ich altmodisch, aber ich bin ja auch nicht mehr ganz so taufrisch.
An der Schreibfront sieht es ganz ordentlich aus. Ich steuere langsam die 200 Seiten an – oder auch schnell, je nachdem. Das Tempo geht jetzt wieder etwas nach oben, nachdem die letzten drei Kapitel eher den Zweck verfolgt haben, ein bisschen Hintergrund zu klären und den Protagonisten Raum zu geben, sich aneinander zu gewöhnen. Dazu war ein längerer Stadtaufenthalt durchaus ganz gut und der endet jetzt mit einem kleinen „Feuerwerk“.
Gefühlsmäßig steuere ich in Richtung Buchmitte. Wie das dann in der Realität aussehen wird, bleibt abzuwarten. Aber ich habe meine diversen Zweifel abgelegt, bin mit der Geschichte und mir selbst im Reinen und das ist, denke ich, eine ganz gute Basis.