Manchmal ist es ganz faszinierend. Gestern Abend, 3. Kapitel fertig, langes Gesicht. Hm. Das hat alles ganz gut geklappt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht so recht weiß, wohin das gehen soll. Ob überhaupt etwas daraus wird. Der Weichspüler war nun zwar raus, es hat sich nicht gar so schlecht angeguckt, aber aus irgendeinem Grund bin ich sehr ins Zweifeln geraten.
Das lag zum einen daran, dass ich Probleme hatte, dieses „neue“ Feenkönigreich zu finden. So rein visuell wollte sich da nicht viel tun. Wie sieht Ailyad aus, wie leben die Fey in diesem Teil von Asmoria? Das war erstmal nicht so einfach und musste sich nach und nach entwickeln. Mit Stormhaven, das ich ja nun schon lange gekannt habe und dann auch mit Melias / Caer’Ayelle war das alles viel leichter. Es war ja auch klassischer. Aber hier ist alles anders – das muss es sein. Noch mehr gläserne Blumen und lebendige Bilder wären einfach zu langweilig gewesen. Und anders als Viola und Ben bewegen sich Rhydan und Neah schon immer in diesem Umfeld. Da gibt es für sie nicht viel Irritierendes, nicht viel Ungewöhnliches. Das jetzt auch auf eine Gruselschiene zu heben, wäre albern.
Also hat es gedauert, bis ich das alles vor meinem inneren Auge herausgebildet hat. Rechnet man dann noch fremde Charaktere dazu, wird es irgendwie verdammt schwierig. Aber gut, ganz plötzlich, irgendwo zwischen Abendessen und Let’s Dance Finale, ging der Kopf auf einmal los. Eigentlich habe ich nur überlegen wollen, was als Nächstes kommt und ganz plötzlich waren die nächsten drei Kapitel da und die Geschichte hat eine rote Linie bekommen. So ganz aus heiterem Himmel, als ich wieder kurz davor war, das alles innerlich abzuschreiben.
Erfreulicherweise ist dann auch alles andere erstmal in den Hintergrund getreten. Diverser Ärger, Nervosität. Es ging nur noch um Rhydan und Neah, diverse Szenen und Dialoge. Und ich habe gegen meine Gewohnheit sogar das Tablet weitgehend in der Ecke liegen gelassen. Ein Zeichen dafür, dass die Geschichte endlich kommen will. Ein gutes Gefühl.
Es ist eine Erleichterung. Das Ringen um die Geschichte hat ein Ende. Nun heißt es, die Fäden fest in der Hand halten und alles in die richtige Richtung steuern. Die Reise beginnt jetzt richtig – und ich bin sehr gespannt.