Es wäre wahrscheinlich für meine Umwelt gesünder, wenn ich ein Warnschild auf der Stirn tragen würde. Schön und rot und am Besten noch blinkend und mit Alarmsignal. Ich bin schrecklich gereizt. Nicht unbedingt bissig, aber mir geht eine falsche Bemerkung furchtbar schnell auf die Nerven. Zu Deutsch: Ich bin überempfindlich und zu herzlich wenig zu gebrauchen.
Die Unsicherheit des Korrekturvorgangs, der Gedanke, das „Baby“ bald in die „kalte“ und manchmal nicht sonderlich freundliche Welt zu entlassen – es frisst an meinem Nervenkostüm und trägt nicht gerade zu meiner Glückseligkeit bei. Zudem bin ich jetzt endgültig betriebsblind. Ich habe kein Gefühl mehr dafür, ob die Geschichte funktioniert oder nicht. Wahrscheinlich ist es ein Segen, dass ich sie immer fortlaufend bearbeitet habe, wenn eine Szene nicht gesessen hat. Jetzt wäre das gar nicht mehr möglich.
Natürlich ist mir bewusst, dass das alles erst der erste Korrekturgang ist. Es wird also noch eine ganze Weile auf diese Weise weitergehen und theoretisch legt sich die Reizbarkeit dann auch wieder. Aber gerade ist es eine riesige Wolke in meinem Kopf, die sich aus Fontsuche, Coverideen, Fehlersuche und Unruhe zusammensetzt und mir selten die Ruhe lässt.
Der erste Korrekturgang ist jetzt ca. zur Hälfte gelaufen. Es finden sich wenige Fehler, was einerseits gut ist, andererseits die Bedenken schürt, etwas zu übersehen. Gerade diese bösen kleinen Tippfehler an Wortenden lassen sich gerne übersehen. Oder auch Wörter mit falschen Buchstaben wie mit anstelle von mir. Aber gut … es folgen noch zwei Gänge, also habe ich noch Hoffnung, auch diese Biester irgendwann aufzuspüren und zu erlegen …