Es hat lange gedauert, aber das Finale liegt endlich hinter mir. Über 70 Seiten hat dieses Kapitel gefressen und mich über einige Tage in Atem gehalten. Allerdings ist das „grüne“ Buch damit noch lange nicht am Ende. Tatsächlich leuchten mir inzwischen 680 Seiten entgegen und was ich vor ein paar Tagen noch als abwegig abgetan habe, ist nah. Ich befürchte fast, am Ende wird dieses Monsterbuch in seiner Rohform die 700 knacken. Das hätte ich niemals erwartet. 500 Seiten waren als Umfang vorgesehen – dann haben sich Lyân und Tristeyn verselbstständigt und mir gezeigt, dass ich nichts zu melden habe.
Was bleibt also noch zu tun? Die losen Fäden müssen endgültig verwoben werden. Es bleiben noch einige Dinge zwischen den Charakteren zu klären, die ich nicht einfach überspringen kann. Danach ist es endlich Zeit für die letzte Seite, die schon in meinem Kopf parat liegt.
Am Ende war es beinahe wie immer. Die Geschichte hat sich zu einem Kreis geschlossen und alles hat den Sinn bekommen, den ich lange gesucht habe. Wie immer zu einfach. Wie immer etwas, das klar auf der Hand lag. Aber ich konnte es nicht sehen. Bei der Überarbeitung muss ich entsprechend einige Dinge geradebiegen und verdeutlichen, aber das ist beinahe immer so, wenn man aus dem Bauch heraus schreibt.
Und es ist langsam Zeit, dass das Sommerbuch zu seinem Ende kommt. Morgens ist es über den Weinbergen neblig und feucht, das Sonnenlicht wird schwächer. Die Krähen werden wieder lauter. Der Herbst kommt und mit ihm eine neue Geschichte, die besser in diese Jahreszeit passt. Ich freue mich darauf – dieses Jahr wird es wohl kein Winterbuch geben, sondern eines, das deutlich den Herbst in sich trägt. Das ist neu – und es ist gut, weil ich schon lange etwas märchenhaft Gruseliges schreiben wollte (das diesmal nicht in Asmoria spielt).
Und deswegen gibt es jetzt eine Tasse Tee für mich, meine Tasten – und jede Menge Arbeit, die bis dahin zu erledigen ist.