Langsam wird alles ein wenig deutlicher. Wo ich vorher große Probleme hatte, bildet sich mittlerweile eine klare Linie heraus. Inzwischen habe ich auch Neahs roten Faden gefunden und es stellt sich das Gefühl von Zufriedenheit ein. Es war nicht einfach mit Neah und mir. Dadurch, dass ich sie nicht in ihrem normalen Umfeld eingeführt habe, hat es ein wenig länger gedauert, bis es Klick gemacht hat. Viola, die sich auf Stormhaven bewegt hat, war ein wenig leichter einzuführen. Da war natürlich einfach mehr Substanz greifbar. Die ist diesmal eher für Rhydan vorhanden, weswegen er dem Leser wahrscheinlich als Erstes näher kommt.
Trotzdem – nachdem ich einige Irrwege beschritten habe, funktioniert es endlich. Ich habe sie verstanden und diesmal kristallisiert sich heraus, dass Neah und Rhydan zwei sehr gleichberechtigte Figuren sind. Bei Viola und Benneit war das noch anders – es war primär Violas Geschichte und Benneit ist dort hineingeraten. Das war auch in der Verteilung der Szenen spürbar. Viola hatte dabei die Nase vorn. Diesmal teilen sich beide Protagonisten die Szenen doch weitaus stärker und es gibt für beide einen gemeinsamen Hintergrund, auch wenn sie sich dessen noch nicht ganz bewusst sind.
Während die Geschichte und ihre Protagonisten wachsen, wächst auch etwas ganz anderes mit ihnen: Asmoria. Die Welt der Fey entwickelt sich und bleibt dabei nicht allein die Welt der Fey. Ganz offensichtlich habe ich erst an der Oberfläche gekratzt und da lauern noch andere Völker im Verborgenen. Ein ausgewachsenes Block & Stift – Brainstorming hat vieles über die tieferen Zusammenhänge ans Tageslicht gebracht, auch vieles, was vielleicht einmal eine Basis für die Geschichte von Maeve und Caelyn sein könnte. Schließlich gibt es viele offene Fragen – warum Fey und Drachen verbunden sind, ist nur eine davon.
Es ist immer ganz erstaunlich, wie sich Dinge entwickeln, sobald man ein Stück Papier vor der Nase und einen Stift in der Hand hat. Manchmal hilft es, Fragen aufzuschreiben und dann ganz einfach Stichpunkte zu sammeln, bis man auf den Kern gestoßen ist. Dabei kommen immer interessante Dinge zutage.
Hintergründe und Zusammenhänge sind also durchaus vorhanden – das Problem ist momentan eher der Fortgang der Geschichte. Ich bin noch nicht sicher, wie sich diese Reise gestalten wird. Ich muss das Land praktisch unterwegs entwickeln und wie immer ängstigt mich diese Aufgabe ein wenig. Es sind viele Entscheidungen zu treffen und darin bin ich ja nur bedingt die Meisterin. Aber am Ende bleibt mir wohl auch diesmal nur eines – auf meinen Kopf zu vertrauen, der zu gegebener Zeit alles gut portioniert ausspucken wird.