Geduld zu finden ist gerade gar nicht so einfach. Je mehr sich das Finale abzeichnet, desto weniger scheint sie vorhanden zu sein. Allerdings geben sich Ungeduld und Angst die Klinke in die Hand. Wie genau das Finale aussehen soll, erschließt sich mir noch nicht. Wohl diverse Szenen auf dem Weg dahin, aber der Rest liegt passenderweise im Nebel und gibt mir Rätsel auf.
Zudem gibt es hier und da noch kleine Logiklöcher, die mir bislang entkommen sind und die mich immer wieder auf der Suche nach der Antwort ins Schleudern bringen. Obwohl man aufpasst und versucht, alles zu bedenken, gibt es immer wieder eine neue Frage, die offengeblieben ist und Denkarbeit erfordert. Diese Fragen scheinen aus dem Boden zu sprießen wie eklige kleine Pilze, die man erst bemerkt, wenn der Matsch schon an den Sohlen klebt.
Allerdings passiert es hier und da, dass sich Kreise auf wunderbare Art und Weise schließen. Neben Viola gibt es noch einen zweiten weiblichen „Haupt-Nebencharakter“, dessen Psyche sich gerade gestern ein Stückchen weiter offenbart hat. Gab es bisher also die Flecken auf Benneits Seele zu bestaunen, hat sich nun auch Maeve seelisch entblößt und eine neue Facette ihres Charakters gezeigt, die sie glaubhafter und sicherlich auch sympathischer werden lässt.
Das war nie geplant und ist ein weiteres Detail, das einfach aus dem Nichts gewachsen ist und sich nahtlos in die Geschichte einfügt. Solche Dinge ermahnen natürlich dazu, weiterhin geduldig zu bleiben und darauf zu warten, bis sich die restliche Geschichte irgendwann mal zeigen möchte.
Von dieser Warte aus gesehen sollte mir das Finale eigentlich keine Kopfschmerzen bereiten. Die Dinge scheinen sich zu gegebener Zeit von allein zu lösen. Den Glauben daran zu bewahren, ist allerdings eine ganz andere Angelegenheit …