Die letzten Tage waren sehr turbulent. Es ist so viel passiert, dass ich mittlerweile nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. Entsprechend sind Kopfschmerzen und alle möglichen Probleme an der Tagesordnung. Und der Kopfinhalt müsste auch dringend mal sortiert werden.
Kurioserweise hemmt das nicht meinen Schreibfluss. Und der ist tatsächlich da, wenn er nicht gerade durch irgendetwas unterbrochen wird. Ich weiß nicht, wie und warum, aber die Geschichte fließt auf die Seiten. Alle drei Hauptcharaktere sind eingeführt und sie machen mir erstaunlich wenige Schwierigkeiten. Anfangs war es mit Sylveine ein wenig heikel, aber sie hat sich gut entwickelt. Aerios kommt auch langsam in Gang und die kleinsten Schwierigkeiten hatte ich mit Nummer 3 – Aureanne. Ihres Zeichens die Noch-Ex-Früher-Geliebte unseres Halbgottes. Eigentlich eine Neben-Hauptfigur mit einem eigenen Strang. Das ist relativ neu – bislang habe ich mich auf zwei Charaktere beschränkt und nur gelegentlich eine dritte Sicht eingefügt. Hier wird das anders sein.
Ich bin selbst relativ erstaunt, dass mir keiner der Drei Probleme beschert hat, allerdings … ich habe wirklich keinen Plan, wohin genau das führen soll. Wahrscheinlich läuft es deswegen, weil ich die Zweifel beiseitegeschoben habe. Dieses übliche: „Hilfe, die sind so anders. Sind die sympathisch (naja), ist das spannend?“ Das hemmt anfangs, wenn man noch in der letzten Geschichte drin ist, doch sehr stark. Mittlerweile ist es mir mal wieder egal – es geht, wohin es gehen will. Und ob’s Spannung aufbaut, kann ich selbst ohnehin nicht wirklich sagen. Warum also jetzt darüber nachdenken? Fließen lassen und staunend hinterher dackeln. Für mich zumindest ist der Prozess relativ spannend – weil ich den Charakteren größtenteils freie Hand lasse und sie mich ohnehin überraschen werden.
Die Notizen, die ich vorher angelegt habe, machen sich dabei bezahlt. Einige Details entfallen mir gerne mal und geben dann neue Impulse. Die braucht es hier auch, weil das Gebilde recht kompliziert ist. Es ist wieder ein Winter-Buch. Es ist düsterer, es ist kühler, mystischer. Das ist ok. Es passt in die Jahreszeit. Wenn es draußen dunkel und kalt ist, steht mir nicht der Sinn nach heißen Wüstenlandschaften. Momentan spüre ich Schnee zwischen den Zeilen und die Atmosphäre eines lodernden Kaminfeuers, wenn es draußen schneit. Es passt also.