Mittlerweile hat sich alles ein bisschen gesetzt. Liegen gebliebene Sachen werden nach und nach erledigt und ganz langsam und allmählich schleicht sich doch die Lust an, wieder nach Terrano zurückzukehren und den zweiten Teil in Angriff zu nehmen.
Gerade habe ich den vorhandenen Text mal in Richtung Papyrus geworfen und einen ersten, zaghaften Blick darauf geworfen und er ist doch erfreulich „grün“. Zwar erfreut es mich nicht unbedingt, schon wieder ordentlich ans Text durcharbeiten zu gehen, aber wenn das Buch jemals fertig werden soll, ist das der erste Schritt. Wenigstens habe ich darin mittlerweile eine gewisse Routine. Ich weiß nicht, wann ich in den letzten Jahren mal was anderes gemacht habe.
Momentan bin ich mir noch überhaupt nicht sicher, wie das Ganze weitergehen soll. Ich muss erst noch die zwei übrigen Kapitel abtippen, die ich damals beiseite gepackt habe. Noch dazu befindet sich das Geschehen gerade an einer besonders kitzligen Stelle und die möchte jetzt sehr sorgfältig aufgelöst werden.
Anfangs habe ich so meine Zweifel gehabt, ob Teil 2 in die richtige Richtung geht. Die Stimmung ist anders – natürlich. Es gibt einige Probleme, nicht zuletzt, weil die beiden Hauptdarsteller in ganz neue Rollen gerutscht sind und sich darin zurechtfinden müssen. Es ist natürlich kein Piraten-Abenteuer mit orientalischem Einfluss. Der Schauplatz Mondiénne im Winter ergibt eine ganz andere Szenerie, noch dazu, wenn man eine durchgeknallte Monarchin und ihre nicht minder extravagante Schwester dazurechnet. Aber … das ist ok so. Ich will keinen Abklatsch von Teil 1. Die Dinge sollen – und müssen – sich schließlich entwickeln.
Dazu kommt, dass ich wirklich große Schwierigkeiten hatte, Andrea Luca zu „finden“. In Teil 1 war er der rätselhafte, etwas gefährliche, undurchschaubare Adelige, der schlicht und ergreifend nie die Karten auf den Tisch gelegt hat. Musste er auch nicht – schließlich sollte er für Lukrezia ein Rätsel bleiben. Jetzt ist das anders. Man muss ihm näher kommen und seine Motivationen verstehen lernen. Hat man in Teil 2 Lukrezias innere Welt kennengelernt, so muss das jetzt für Andrea Luca geschehen.
Es hat lange gedauert, bis ich einen Zugang zu diesem neuen Andrea Luca gefunden habe, der nicht mehr allein als der charmante Held auftritt, der der Heldin den Kopf verdreht. Es gibt der Sache aber eine Ernsthaftigkeit, die ich mittlerweile gut finde. Und letztlich war es gar nicht so schwer, wenn man ihn mal aus einem ganz anderen Winkel betrachtet. Inzwischen kann ich den rätselhaften Herrn Santorini ganz gut einschätzen und mit ihm umgehen.
Ja … man könnte sagen, die Weichen sind gestellt. Jetzt muss der Zug nur langsam darauf entlang tuckern.