Der Endspurt macht mich wahnsinnig. Ich will auf keinen Fall zu schnell zum Schluss kommen, aber jede einzelne Szene scheint darauf hinauszulaufen, dass sich relativ fix das Finale anschließt. Und obwohl ich die Schritte bis dahin kenne, bin ich trotzdem unsicher, wann welcher zu erfolgen hat. Es bleibt noch einiges zu klären und es ist fraglich, wie genau man diese Fragen am geschicktesten beantwortet und wie man den Höhepunkt dann auch tatsächlich inszeniert. Es soll ja auch schließlich einer sein – kein lustig dahinplätscherndes Ergebnis. Einiges darin wird wehtun. Aber das ist wohl einfach nur folgerichtig.
Im Moment scheint die seinerzeit heimlich angepeilte Veröffentlichung im Mai im Bereich des Möglichen zu liegen. Natürlich kommt das darauf an, wie gut ich zum Schluss vorankomme und wie gut mir die Überarbeitung von der Hand geht. Das sind Fragen, auf die ich jetzt noch keine Antwort haben kann. Schön wär’s trotzdem.
Der Schauplatz Asmoria ist für mich relativ reizvoll geworden. Da Viola und Benneit in die Menschenwelt gehören, kann ich in dieser Geschichte nur an der Oberfläche dieses Landes kratzen. Schlicht und ergreifend, weil beide nur ein oberflächliches Wissen darüber besitzen. Eine spätere Rückkehr zu Maeve wäre vielleicht irgendwann ganz interessant, um all das besser zu beleuchten. Es ist ein schöner, eigenständiger Platz für märchenhafte, etwas tragische Fantasy. Und momentan führen mich drei der Charaktere ziemlich in Versuchung, daraus etwas zu stricken, auch wenn das in eine ganz andere Richtung geht als in die bisher angedeutete. Aber alles der Reihe nach – Lukrezia und Bahir wollen ja auch zu ihrem Recht kommen und nach der Dramatik dieser Geschichte ist etwas mit einer Spur Humor durchaus nett.
Vor einigen Tagen ist mir klar geworden, dass dieser Roman schon seit einigen Jahren geplant war. Die erste Notiz dazu liegt bestimmt schon an die 4 oder 5 Jahre zurück, wenn nicht noch länger. In der Zwischenzeit hätte ich niemals angenommen, dass er tatsächlich eines Tages zum Leben erwacht. Diese traurigen zwei oder drei Sätzchen, die eine schwache Idee umrissen haben, standen schon zu lange auf einem Zettel. Wahrscheinlich war jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich bin mir relativ sicher, dass es damals noch keinen Benneit in dieser Art gegeben hätte und auch Viola wäre noch eine andere gewesen. Vielleicht ist es wahr, dass es für alles im Leben den richtigen Moment gibt. Und jetzt war es wohl der, diese Geschichte zu erzählen. Na dann … wollen wir sie zu einem gebührenden Abschluss bringen.